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Allgemeine medizinische Themen

1.2 Risikofaktoren

1.2.1 Begriff „Risikofaktor“

Risikofaktoren sind Verhaltensweisen oder Gegebenheiten, die das Entstehen einer Erkrankung begünstigen können. Risikofaktoren können u.a. sein: Alkohol, Nikotin, Bewegungsmangel, Übergewicht. Wie sich der einzelne Risikofaktor dann auswirkt, kann individuell sehr verschieden sein.


1.2.2 Ungesunde Ernährung

Unsere Ernährung hat einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Ungesunde und falsche Ernährung kann eine häufige Ursache für solche Krankheiten sein wie Hypertonie, Übergewicht, Diabetes, Gicht, Herz- und Kreislauferkrankungen, Rheuma, Krebs (Dickdarmkrebs), Magen- und Darmgeschwüre u. v. a.

Zu falschen Essgewohnheiten gehören:

  1. fettes Fleisch,
  2. salzige gewürzte Gerichte,
  3. Süßigkeiten,
  4. wenig Obst und Gemüse,
  5. Weißmehl und Weißmehlprodukte,
  6. wenig frische Sachen, mehr Fertiggerichte und Konserven,
  7. einseitige Ernährung,
  8. große Portionen,
  9. zu schnelles Essen,
  10. intensives Essen in den Abendstunden.

1.2.3 Bewegungsmangel

Das heutige Arbeitsleben hat sich stark verändert. Viele Leute arbeiten heute im Sitzen, sei es Büroberufe oder Managementpositionen. Außerdem sind auch viele passive Freizeitbeschäftigungen sehr beliebt. Dazu gehören z.B. elektronische Spiele, Surfen im Internet, Chatten, Fernsehen, Schlaf, Sport im Fernsehen, Faulenzen usw. Mangelnde Bewegung hat negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit.

Der Bewegungsmangel ist eine der häufigsten Ursachen für:

  1. sinkende Leistungsfähigkeit,
  2. Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen,
  3. Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ 2, Übergewicht, Osteoporose, Arthrose,
  4. Muskelabbau,
  5. Verdauungsprobleme (Verstopfung, Blähungen),
  6. Infektanfälligkeit (Schwächung unseres Immunsystems),
  7. Stresserkrankungen.

1.2.4 Stress

Stress ist eine körperliche oder seelische Belastung unseres Organismus mit bestimmten Reizen. Diese Reize nennen wir als Stressoren. Zu den äußeren Faktoren gehören Lärm, thermische Reize (Wärme und Kälte), Konflikte in der Familie, schlechtes Arbeitsklima, neue unbekannte Situationen, drohende Arbeitslosigkeit usw. Stress verursachen aber vor allem innere Faktoren wie Ärger, Leid, Sorgen, mangelndes Selbstbewusstsein, eigene Erwartungen und Überzeugungen, nicht Nein sagen können u. a.

Stresssymptome können unterschiedlich sein. Dazu gehören:

  1. Gereiztheit,
  2. Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit,
  3. Nervosität,
  4. Verspannungen,
  5. Schmerzen wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Gliederschmerzen,
  6. Schlafstörungen,
  7. Verdauungsprobleme (Durchfall, Verstopfung),
  8. Beschleunigung der Herzfrequenz und der Atmung,
  9. chronische Müdigkeit,
  10. negatives Denken,
  11. Gefahr von Abhängigkeiten (Alkohol, Rauchen, Medikamente, Drogen).

Man sollte versuchen, Stress zu vermeiden und Stresssituationen erfolgreich zu bewältigen. Man sollte Prioritäten setzen. Man muss auch darauf denken, dass positiver Stress (Eustress) nützlich ist und motivierend sein kann.


1.2.5 Rauchen

Rauchen kann man als bewusstes Einatmen von Tabakrauch bis in die tieferen Atemwege und Lunge hinein definieren. Es geht nicht nur um Rauchen von Zigaretten, sondern auch Zigarren, Zigarillos, Pfeifen oder Wasserpfeifen. Sehr beliebt sind heute auch elektronische Zigaretten (elektrische Zigaretten, E-Zigaretten auch genannt).

Rauchen ist eine Sucht. Im Zigarettenrauch findet man über 4000 verschiedene Substanzen, die die Gesundheit schädigen können. Am bekanntesten ist Nikotin, das süchtig macht. Zu weiteren schädlichen Stoffen gehören z.B. Kohlenmonoxid oder Teer. Kohlenmonoxid verschlechtert die Kondition, Teer verursacht Raucherhusten. Einige Stoffe sind krebserregend.
Rauchen verursacht viele Krankheiten wie:

  1. Herz - Kreislaufkrankheiten,
  2. chronische Atemwegserkrankungen (chronische Bronchitis, chronisch obstruktive Lungenerkrankung,
  3. verschiedene Krebsarten (Lungen-, Rachen-, Kehlkopf-, Magenkrebs u.a.),
  4. Schlaganfall,
  5. Diabetes mellitus Typ 2,
  6. Parodontitis,
  7. bei Männern – Impotenz,
  8. bei Frauen – Unfruchtbarkeit, Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Osteoporose,
  9. bei Neugeborenen – geringeres Geburtsgewicht und geringere Gewichtsgröße, kleineren Kopfumfang, plötzlichen Kindstod.

Auch Passivrauchen verursacht schwere Krankheiten, die bei Rauchern entstehen. Aus diesem Grund gilt bei uns der gesetzliche Schutz vor Passivrauchen, der das Rauchen in allen öffentlichen Gebäuden (Schulen, Kinos, Theater), gastronomischen Betrieben, auf Bahnhöfen und an Haltestellen verbietet.

Aufhören mit dem Rauchen ist ziemlich schwer. Die Gründe dazu können unterschiedlich sein: ernsthafte Krankheit, Schwangerschaft, Geld und Zeit sparen, Es gibt aber viele Methoden und Hilfsmittel, die uns helfen können. Es sind Therapiemethode, Behandlung mit Medikamenten (Champix) oder weitere Nikotinersatzmedikamente (Nikotinpflaster, Kaugummi, Nasalspray, Inhalator), Hypnosebehandlung oder Akupunktur.


1.2.6 Alkoholkonsum

Der regelmäßige Alkoholkonsum begünstigt die Entstehung von solchen Krankheiten wie Leberzirrhose, Leberkrebs, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Herz-Kreislauferkrankungen
(Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Schädigung des Gehirns, Depressionen). Alkoholische Getränke sind kalorienreich und führen oft zu Übergewicht. Alkohol hat nicht nur körperliche Folgen, sondern auch soziale und psychische. Es kommt zu Problemen und Konflikten in der Familie, am Arbeitsplatz. Alkohol spielt oft eine Rolle bei Verkehrsunfällen. Alkoholismus ist oft mit sozialer Isolierung, Arbeits- und Wohnungslosigkeit verbunden.

Eine Überdosis von Alkohol bezeichnet man als Alkoholvergiftung. Sie verläuft in der Regel in 4 Stadien.

  • Das erste Stadium ist durch Hemmungslosigkeit, längere Reaktionszeiten, Gleichgewichtsstörungen, leicht undeutliche Sprache, gerötete Augen gekennzeichnet.
  • Im zweiten Stadium kommt es zu schweren Sprach- und Koordinationsstörungen, Muskelschwäche, Gedächtnislücken und Reizbarkeit.
  • Im dritten Stadium zeigen sich folgende Symptome: Bewusstlosigkeit, erweiterte Pupillen, keine Reaktion auf Schmerzreize. Blutalkoholkonzentration liegt zwischen 2,5 – 4 Promille.
  • Im vierten Stadium kann man weite Pupillen beobachten. In diesem Stadium kommt es zum Atemstillstand, Kreislaufversagen, in Extremfällen kann eine Alkoholintoxikation zum Tode führen. Blutalkoholkonzentration liegt über 4 Promille.

1.2.7 Übergewicht

Falsche Ernährung, wenig Bewegung und psychische Probleme sind wichtige Risikofaktoren für Übergewicht und Adipositas. Adipositas ist die Bezeichnung für ein starkes Übergewicht. Typische Symptome sind Atemnot, Schwitzen, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, fehlende Ausdauer und rasche Ermüdung.

Zu Folgen des Übergewichtes gehören:

  1. Herzinfarkt,
  2. Schlaganfall,
  3. Diabetes mellitus,
  4. Bluthochdruck,
  5. Arthrose,
  6. Gallenblasenerkrankung,
  7. Psychologische Probleme,
  8. Reduzierte Fruchtbarkeit.

Das Körpergewicht wird nach dem sog. Body-Mass-Index (BMI) bewertet.

BMI = Körpergewicht (kg) : Körpergröße (m)2

Von Übergewicht spricht man, wenn der Body-Mass-Index über dem Wert von 25 liegt. Ein geringes Übergewicht ergibt 25 – 30 BMI.

Wenn man an Übergewicht leidet, sollte man sich regelmäßig bewegen und seine Ernährungsgewohnheiten verändern.


1.2.8 Weitere Risikofaktoren

Zu weiteren Risikofaktoren gehören Hypertonie, ungeschützter Geschlechtsverkehr, Zuckerkrankheit, Luftverschmutzung, Zuckerkrankheit. Man muss auch Alter, Geschlecht und Vererbung erwähnen, die wir nicht beeinflussen können. Mit dem zunehmenden Alter verändert sich körperliche Gesundheit. Häufige Alterskrankheiten sind Arteriosklerose, Arthrose, Grüner Star, Alzheimerkrankheit, Altersschwerhörigkeit.


1.2.9 Vokabeln

e Verhaltensweise, -, -n způsob chování
e Sucht, -, 0 toxikomanie, návyk
begünstigen (h.) zvýhodnit
s Kohlenmonoxid, -(e)s, 0 oxid uhelnatý
r Bewegungsmangel, -s, 0 nedostatek pohybu
r Teer, -(e)s, e dehet
s Übergewicht, -(e)s, 0 nadměrná tělesná hmotnost
krebserregend vyvolávající rakovinu
e Gicht, -, 0 dna
r Rachenkrebs, -es, -e rakovina hltanu
r Dickdarmkrebs, -es, -e rakovina tlustého střeva
r Kehlkopfkrebs, -es, -e rakovina hltanu
s Magengeschwür, -(e)s, -e žaludeční vřed
r Schlaganfall, -(e)s, -ä-e mozkový infarkt, apoplexie
e Leistungsfähigkeit, -, 0 výkonnost, výkonnostní křivka
r Gebärmutterhalskrebs, -es, -e rakovina děložního hrdla
r Muskelabbau, -(e), 0 svalová slabost
r Kopfumfang, -(e)s, -ä-e obvod hlavy
e Verdauung, -, 0 trávení
e Schwangerschaft, -, -en těhotenství
e Verstopfung, -, -en zácpa
begünstigen (h.) zvýhodnit
e Blähung, -, -en nadýmání
e Bauchspeicheldrüsenentzündung, -, -en zánět slinivky břišní, pankreatitida
e Infektanfälligkeit, -, 0 náchylnost na infekce
e Hemmungslosigkeit, -, 0 nespoutanost, nezřízenost
e Belastung, -, -en zatížení, zátěž
e Gleichgewichtsstörung, -, -en porucha rovnováhy
r Reiz, -es, -e podráždění, podnět
e Gedächtnislücke, -, -en výpadek paměti, amnézie
s Leid, -(e)s, 0 utrpení, zármutek
e Bewusstlosigkeit, -, 0 bezvědomí
e Verspannung, -, -en stažení, křeč svalu
r Atemstillstand, -(e)s, 0 zástava dýchání
r Durchfall, -(e)s, -ä-e průjem
s Kreislaufversagen, -s, 0 selhání krevního oběhu
e Beschleunigung, -, -en zrychlení
e Atemnot, -, 0 dušnost, dyspnoe
e Abhängigkeit, -, -en závislost
s Schwitzen, -s, 0 pocení
bewältigen (h.) zvládnout, zdolat
e Gallenblasenerkrankung, -, en onemocnění žlučníku
s Einatmen, -s, 0 vdechování
e Fruchtbarkeit, -, 0 plodnost
r,e,s Zigarillo, -s, -s malý doutník
r Geschlechtsverkehr, -(e)s, 0 pohlavní styk

1.2.10 Übungen zum Thema

Beantworten Sie folgende Fragen.

  1. Welche Krankheiten kann falsche Ernährung verursachen?
  2. Welche passiven Freizeitbeschäftigungen kennen Sie?
  3. Welche Faktoren beeinflussen Stress?
  4. Nennen Sie die Krankheiten, die bei Frauen – Raucherinnen entstehen können.
  5. Wozu führt der regelmäßige Alkoholkonsum?
  6. Wie kann man das Körpergewicht selbst bewerten?
  7. Welche weiteren Risikokrankheiten können Sie?

Nennen Sie Beispiele für positiven Stress (Eustress).





Berechnen Sie Ihren BMI mittels BMI-Rechner im Internet. Benutzen Sie dazu folgende oder andere Web-Seite.

http://www.apotheken-umschau.de/bmi-rechner

Formen Sie die Sätze in Imperativ-Sätze um.

  1. Sie sollen mehr Obst und Gemüse essen.
  2. Du sollst dich regelmäßig bewegen.
  3. Wir sollen gesund leben.
  4. Ihr sollt keinen Alkohol trinken.
  5. Du sollst nicht so viel fernsehen.
  6. Wir sollen unsere Ernährungsgewohnheiten verändern.
  7. Du sollst nicht so große Portionen essen.
  8. Ihr sollt 8 Stunden täglich schlafen